 |
Lack & Leder |
Frau Steffen und das Fliwatüüt (2)
Tag
1
– Abholtermin 10.01.2014, 14.00 Uhr – Bis es soweit war haben die heißen Kohlen
unter meinem Allerwertesten das Büro für den Rest der Wintersaison erwärmt.
Als ich Punkt 14.00 Uhr um die Ecke fuhr, stand der Wagen
für alle gut sichtbar mitten vor den Schaufenstern und der einzige Gedanke, der
mich ab diesem Zeitpunkt nur noch erfasste war „Meins, meins, meins“ und danach
„Fahren, fahren, faaaahren!“ Der Verkäufer hatte es nicht leicht mit mir, denn
während er seine erhebliche Kompetenz darauf verwendete, mir diese und jene
technischen Feinheiten, Raffinessen und auch „Don’ts, Never Ever und Finger
weg, Frau Steffen“ erklärte, gingen meine Hände auf Wanderschaft, rund ums
Lenkrad vorbei über die lackierten Innenflächen und wieder zurück, mit den
Fingerspitzen die Konturen vom Blinkerhebel nachgezogen, bis zum Radio
geglitten und von da vorsichtig mit dem Zeigefinger den Schalthebel umrundet. Immer wieder!
 |
Wenn man's genau nimmt sind das 7 Gänge |
Vermutlich
benetzte ich sogar noch meine Lippen. Ich weiß es nicht. Es ist mir egal.
Vielmehr ist es ein Wunder, dass ich den Senior Sales
Superior Assistant Manager oder was immer auf seiner Visitenkarte steht, nicht einfach
rauskickte und davonfuhr. So viel Anstand hatte ich dann doch. Als ich nach
einer Stunde endlich in die rauhe Wildbahn des niederrheinischen
Straßenverkehrs entlassen wurde, war ich durchgeschwitzt, wie sonst nur nach
einer Stunde Step.
Mein altes treues Vehikel hatte ich zuvor schon
angemessen und doch ein klein wenig wehmütig verabschiedet, aber jetzt lag nur
noch die reine Fahrfreude in der Luft.
Ich fuhr nicht nach Hause, ich schwebte und flog, laut
singend und abwechselnd lachend. Den anderen Autofahrern winkte ich zu, ließ
das Fenster runter und sang:
Ich fuhr lange und ich sang lange.
Ach so. Welches
Auto eigentlich? Ein tornadoroter Beetle! Was sonst?
 |
Mein Beetle |
Fortsetzung folgt ... wenn der PC, der sich gerade verabschiedet hat, wieder fahrbereit ist!
©Andrea Steffen