Und das kam so. Ich war auf der Suche nach einem Ersatz.
Ersatz für mein treues Wägelchen, das mich 12 Jahre lang unermüdlich und
zuverlässig durch halb Europa geschaukelt hat, am meisten allerdings durch die
Niederungen rund um den Rhein. So langsam entwickelte das Schätzeken ein paar
Altersallüren. Mal knackte es hier, mal da, der Stellmotor für die Klimaanlage
links verweigerte im Laufe des letzten Sommers so ganz seinen Dienst. Die Delle
rechts hinten schien von selber Falten zu werfen und an der Ampel kam die Kiste
so langsam aus dem Kreuz wie ich selbst morgens aus den Federn. Zeit sich zu
trennen, so leid es mir auch tat.
Also durchstreifte ich Internet und Autohäuser. Ein Gebrauchter
durfte es ruhig wieder sein. Alles andere macht betriebswirtschaftlich eh
keinen Sinn. Dachte ich … bevor ich ihn sah. Was soll ich groß drum herum reden?
Ich sah, er kam noch nicht mal, stand einfach nur so da und siegte. Mein Traum
in rot, tornadorot.
Tag
Y:
So einfach haut man ja nicht ein Haufen Geld aus dem Fenster. Also hieß es
verhandeln. Ich durchreiste – immer mit dem treuen alten Gefährten – sämtliche
Autohäuser der Region. Ich fuhr Probe, feilschte, stritt mitunter, verwarf
dieses und jenes und vor allem die meisten Autohändler. Endlich war der von mir
anvisierte Preis verhandelt. Ich unterschrieb … den
Vertrag für mein erstes nigelnagelneues KFZ. Cool! Jetzt hieß es nur noch
warten, um genau zu sein: 4 Monate – und das bei einer torndoroten Geduld.
Tag
Z: 14
Tage vor dem vereinbarten Liefertermin traktierte ich den Verkäufer täglich mit
Anrufen. Ich will nicht sagen, dass man das so macht. Aber man kann. Vermute,
der Verkäufer sah tornadorot. Das darf ruhig sein im Ausgleich für eine fette
Prämie, oder? Ich gab sämtliche Anmeldeunterlagen ab und wartete wieder. Zwei höchst
unruhige Tage und zwei schlaflose Nächte.
Fortsetzung folgt
©Andrea Steffen