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Wikipedia/Stefan Flöper |
Von Blutlachen,
Zigarettenautomaten und Langhaardackeln
Grüne und SPD wollen öffentliche
Zigarettenautomaten abschaffen. Ist das richtig?
Unbedingt.
Ich als Extremnichtraucher kann mir da natürlich ein Urteil erlauben. Da verweigert
man schon ab 1. Mai so einem Piefer das kleine Eckkneipchendächlein über dem
Kopf, da kann man ihm auch gleich die letzte nächtliche Ruhestätte vor der
letzten Fluppe streitig machen.
Ich bin also
dafür. Rauchen ist einfach gesundheitsschädlich. Das weiß doch jedes Kind. Man
stelle sich mal vor, dass so ein Nikotinsüchtiger sich an einem
Zigarettenautomaten dermaßen die Finger klemmt, dass ein Rausfummeln der
Fluppen aus der Schachtel gar nicht mehr möglich ist. Autsch! Dazu jault er was
das Zeug hält und bekommt noch eine Anzeige wegen nächtlicher Ruhestörung oder wird
von einem Gassi gehenden Berner Wolfshund angefallen, der ihn mit einem frisch
geschorenen Langhaardackel verwechselt hat. Soll alles schon mal vorgekommen
sein. Ich finde, das muss verhindert werden.
Oder die sich
selbst zum Kippenholen geschickten Zahnarztverweigerer. Die leben auch
gefährlich. Sich vorher mittels Strohrumspülungen die medizinisch notwendige
aber als Angstpatient vehemente Schneidezahnentfernung schön saufen, dann die
EC-Karte zitternd in den Schlitz fummeln und Rumschwindelig mit der Fresse auf
die aufgezogene Klappe mit der Marlboro Light stürzen. Nochmal Autsch! Aber …
Schneidezahn entfernt, also eher zwei auf einmal. Auch sowas kann nicht
wirklich gesund sein.
Und dann
kommt auch noch so ein allabendlicher Langhaardackel-Gassiführer am Automaten
vorbei, rutscht auf der Blutlache des Strohrum gespülten Schneidezahnlosen aus,
schlägt mit Hinterkopf und Beckenkamm aufs harte Pflaster und wacht im Gipsbett
im Krankenhaus wieder auf, während Teckel Waldi in die Obhut eines anthroposophisch
orientierten Tierhomödingsbums gegeben werden muss, weil er seit dem Unfall
seines Herrchen glaubt, er wäre ein Berner Wolfshund. Rauchen ist also sogar
für Vierbeiner höchst gefährlich.
Kann mir einer mal den vorletzten Satz
erklären?
Ich nicht.
Kein Bock.
Was also machen die Fluppenzieher,
wenn die Automaten abgeschafft werden?
Nichts
einfacher als das. Sie erfrischen sich bei einem kleinen Spaziergang durch
strömenden Regen zu einer ihrer ehemaligen Eckraucherkneipen, schnorren bei den
vor der Tür hockenden Kettenrauchern tranig ein paar durchweichte Glimmstängel,
schleppen sich ins Innere, wärmen ihre klatschnasse Nierengegend an der
rauchvergilbten Heizungsverkleidung und ergötzen sich an einer nahrhaften
Mahlzeit. Ist doch eine echte Alternative, oder?
Und die armen
Zigarettenautomatenaufsteller, -bestücker, -hersteller und überhaupt? Die gehen
doch zugrunde, werden Harz IV-Empfänger und liegen den steuerzahlenden Kioskbesitzern
auf der Tasche!
So ein
Quatsch! So ein Automatendings lässt sich doch spielend leicht umrüsten.
Packste ein bisschen Condomis, Durex, Billy Boys und Ritex rein, wahlweise mit
Erdbeer-, Bananen- und Gurkengeschmack und schon ist das Problem gelöst. Es
gibt doch nicht nur Nikotinsüchtige, sondern auch Sexsüchtige. Manche haben
sogar Berner Wolfshunde, die sich für Langhaardackel halten oder umgekehrt.
Oder diese
Eierautomaten, die es auf dem Land gibt. Kleine Markise drüber zur Verschattung
und so wird ganz leicht aus einem ungesund lebenden Sargnargelschmaucher ein
biologisch dynamischer Hühnereizieher, der die holde Gattin morgens mit einem
selbst zelebrierten Rührei entzückt, was wiederum Beziehungsfördernd ist.
Problem gelöst.
Insofern würde die Abschaffung von
Zigarettenautomaten sogar Ehen retten. Wählt also Rot-Grün?
I wo! Der
Mensch sollte sich m.E. mehr mit Fragen wie „Angrillen leicht gemacht“, „Ist
Schafschur auch für Langhaardackel gemacht“ oder „Flatulenzbekämpfung im
Mittelalter“ beschäftigen.
©Andrea
Steffen
Labels: Blut, Dackel, Flatulenz, Gesundheit, Grüne, Rauchr, SPD, Zigaretten