Also erstmal
Koffein einwerfen, um diese Gedankenschleife zu durchbrechen. Ich drücke aufs
Knöpfchen, die Maschine mahlt, knurrt, zirpt und funzt und ich denke Ey da drin müsste Musik sein!
Unsere Katze
sitzt halb verfroren nach nächtlichem Streifzug vor der Tür und maunzt. Naaaa,
wolle me se neinlasse?
Heiliger
Strohsack, das kann ja heiter werden heute. In der Karnevalszeit geht mein
Musikgeschmack total den Bach runter. Nichts ist mehr wie es war. Ich habe nur
Schlagersch….limmes im Kopf. Und still sitzen oder stehen kann ich auch nur
schlecht.
Ruhe in der
Leitung. Hilfe? Hab ich laut gedacht? Ich habe doch wohl nicht laut gedacht???
KREISCH!
(leise, innerlich!)
Nee, habe ich
nicht. War wohl ne Kunstpause oder so. Glück gehabt.
Okay, runterkommen.
Ich steuere die Kaffeeküche an, dröppel mir ein bisschen Milch in die schwarze
Plörre, als zwei Kolleginnen die gleiche Idee haben. Und direkt trällert mein
Singvogel im Kopp: Echte Fründe ston zesamme. Mein Hirn spielt Schlager-Schrottwichteln. Oh weia!
Ich glaube, ich
muss einfach mal raus an die frische Luft. So verbringe ich die Mittagspause
dann auch mit einem Walk trough the park. Ein beschwingter Zweibeiner,
graumeliert, entspannte Haltung, selbstsicherer Gang, Lachfalten im vital
gebräunten Gesicht kommt mir entgegen und schon geht meine innere Playlist mit mir
durch. I'm in love with your body!
Die Frischluft
hat jetzt auch nicht wirklich für Durchzug im Oberstübchen gesorgt. Dann also
zurück und erstaunlicherweise ist da ein Menschenauflauf auf dem Parkplatz. Hä?
Was ist denn hier los? Da wo ich herkomm, wohnen nur ein paar Tausend Menschen.
Am Ende des
Tages gebe ich auf. Karneval setzt einfach meinen üblichen Musikgeschmack komplett
außer Gefecht. Vermutlich habe ich mir sowas wie Schlager-Schwurbel eingefangen. Was soll’s? Karneval ist einfach Ausnahmezustand. Und im Grunde ist es
doch so: It's only human.
Ich wünsche
Euch eine bekloppt-jecke Zeit! Lasst es krachen!
Eure
Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe
Fotos und Text:
©Andrea Steffen