Ich möchte betonen, dass der Beifahrer nicht wahnsinnig
wurde. Er rettete sich in den Schlaf.
Der Rest war cool. Rechts ist bekanntlich der Straßenbelag weitaus schlechter
aufgrund der vielen LKWs: Huckel, Dellen, Schlaglöcher und Flickwerk. Ich beschloss auf der linken Seite zu fahren, erst mal piano mit 80 km/h. Einem
Kind, das gerade anfängt zu laufen, schmeißt man schließlich auch keine
Bauklötze vor die Füße. Allerdings musste ich feststellen, dass viele Fahrer weit
weniger entspannt waren als ich. Sie setzten den linken Blinker (was soll das,
habe ich auch!), betätigen die Lichthupe und überholen einfach rechts.
Zwischenzeitlich wachte der Beifahrer auf und holte eine
Packung Kekse hervor. In solchen Fällen habe ich eine erstaunlich schnelle
Reaktion für mein Alter. Kaum hatte mein rechtes Auge die Kekspackung optisch
erfasst, flog sie auch schon aus dem Fahrerfenster. Ich fand Ablauf und
Bewegung unglaublich behände und elegant, dem Fahrzeug entsprechend. Ich war
alleine mit meiner Meinung.
Um von diesem Manöver ein wenig abzulenken und den
Beifahrer vom Aussteigen bei mittlerweile 130 km/h abzuhalten, drehte ich die
Anlage hoch. Mucke statt Keks. Sitztanz und Stimmbandtraining statt Kalorien.
Funktioniert hervorragend.
Das ging solange gut, bis wir von der Autobahn abfuhren.
Die Straßen oder besser Gässchen von Ladenburg sind eng und schmal. Folglich
mussten sowohl Fahrerin und Beifahrer zeitweilig den Kopf aus dem Seitenfenster
hängen, um abzuschätzen, ob man ohne Kollision weiterfahren könne oder eben
doch besser direkt auf der Straße parke.
Apropos Parken: das geht hervorragend. Ich nehme entweder
zwei Parkplätze, einen LKW-, Bus- oder Wohnmobilparkplatz. Alles total
entspannt.
Der Wendekreis des Beetle beträgt nur 10 m. Das
ist wahnsinnig klein und Beifahrern wird schwindelig, wenn man diesen kleinen
Wendekreis ca. 20 x hintereinander auf dem Riesenparkplatz vom real
ausprobiert.
Weiß übrigens jemand, wo man diese Flugzeug-Kotztüten
bestellen kann?
Text und Fotos: ©Andrea Steffen
Fortsetzung folgt